DAS BIN ICH

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Niedersachsen, Germany

Wednesday 8 September 2010

in schlechter Verfassung

Während andere ihrer Arbeit nach gehen - sitzte ich hier an meinem 2 Meter Holztisch und gucke mit ganz kleinen Äuglein auf den Bildschirm. Die Babynachricht von gestern hat mich ganz schön mitgenommen. Dazu kommt noch, dass ich gerade jetzt meine Regel bekomme - dann ist man emotional sowieso schneller angeschlagen! Ich darf mit keinem meiner Freundinnen darüber reden. Es soll noch nicht in die Welt hinausgetragen werden. Wollte die werdende Mutter so. Nun treffe ich mich heute Nachmittag mit meiner Mutter um mit ihr nach Neu Wulmstorf zu fahren - Hilfsmotoren für ihr Fahrrad anzuschauen. Meinem Vater war die ganze Sache zu suspekt :0) Naja sie ist halt auch nicht mehr die kraftvolle Dame (trotz der 60 Jahre), die sie mal war. Der Rücken macht ihr auch schwer zu schaffen und sie möchte trotzdem noch mithalten können. Mein Vater dagegen ist noch fit wie ein Turnschuh und schafft die Berge noch mit seinem Fahrrad...
Naja ich befürchte nur, dass ich in Tränen aufgehe, wenn meine Mutter dieses Thema anschneidet - es wird kommen - ich kenne sie... Ich meine, was erwarte ich eigentlich? Das meine Mutter mich in den Arm nimmt und sagt:" Ich verstehe dich ja!" oder "alles wird gut?" Ist doch voll bescheuert...
Ich habe heute Vormittag noch so viel auf dem Zettel und werde mich mal Alltagstauglich für das Auto abmelden machen und Pakete wegbringen. Das Wetter passt genau zu meiner Stimmung grau in grau mit ab und an mal REGEN :0(

Bin ich egoistisch?!

Der Tag fing gut an - habe eine Stelle vermittelt bekommen beim Ordnungsamt intern als "Mädchen für alles". Allerdings als Krankheitsvertretung für einen Monat. Naja immerhin - seid März 2010 beziehe ich Arbeitslosengeld. Wollte unbedingt mal wieder in die Arbeitswelt schnuppern - am Montag geht es los!!! Dann am Abend klingelt es an der Haustür - Jan hatte das Auto von meinem Bruder schon gesehen. Seine Freundin total erkältet und gehörte normalerweise schnellstens wieder ins Bett... Dann die Eröffnung das SIE schwanger ist - in der zweiten Monat. Ich weiß nicht, wie ich die Zeit, wo die Beiden da waren so gut mein "Inneres Schreien" überspielen konnte. Jan und ich versuchten es ein Jahr lang schwanger zu werden, bevor mein Rheuma ausbrach und ich alles auf Eis legen mußte. Nun hatten die Beiden mir meinen Traum weggenommen. Meine Mutter sprach letzte Woche noch davon, dass ich meinen Traum doch lieber aufgeben sollte - sie machte sich Sorgen, dass die Symptome wiederkehren würden und mir es dann ganz schlecht gehen würde. Ich sah meine Eltern schon als Oma und Opa - und ich wurde nicht mehr als Tochter war genommen - es wurde nur noch über DAS KIND gesprochen. ICH wollte doch die Erste sein - schließlich ging ich schon auf die 36 J. zu!!! Einen Augenblick lang dachte ich noch "wie egoistisch von dir - freu dich für die Beiden" - ich kann aber nicht und meine Tränen die seit Stunden mir die Wangen runterlaufen sind keine Freudentränen. Jan hat mich in den Arm genommen - im Gegensatz zu mir kann er sich für die Beiden mitfreuen. Er hat nicht ein Wort darüber verloren, wie scheiße diese negativen Gedanken von mir sind. Dieser Mann ist echt Gold wert - vielleicht ist doch alles vorher bestimmt - und ich muss nur ein bißchen Geduld beweisen und alles wird gut...

Saturday 4 September 2010

Gedicht: Ich bin noch immer wieder aufgestanden...

Aus der "Bild der Frau" vom 3 September 2010

Ich bin noch immer wieder aufgestanden

Ich bin noch immer wieder aufgestanden,

sooft ich auch gelegen hab.

Ich hatte immer wieder eine Freude,

sooft es einen Kummer gab.


Ich hab noch immer wieder lachen können,

und war doch oft den Tränen nah.

Ich spürte immer wieder die Morgensonne,

sooft ich nur das Dunkel sah.


Ich habe immer wieder lieben können,

sooft mein Herz erkaltet war.

Ich fand das Leben immer wieder

nach wilden Stürmen wunderbar.


Gedicht von
Ute Latendorf
1951

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